DIE BURG

GESCHICHTE

Die Burg des Johanniterordens wurde an der Landenge zwischen dem Trześniowski- und dem Łagowski-See auf einer Anhöhe errichtet, die von einem historischen Park mit vielen Naturdenkmälern umgeben ist. Heute setzt sich das Bauwerk aus einer im 17. Jh. errichteten Grundstruktur zusammen - vier zweistöckigen Flügeln, die den Renaissance-Innenhof bilden. Über die Burg erhebt sich ein Wehrturm, der bereits aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen ist. Der Turm ist ein sehr guter Aussichtspunkt. Die Burg besitzt ein Hotel und ein Restaurant, für die Gäste stehen das Gemach des Komturen, eine Folterkammer und ein Rittersaal zur Verfügung. Den Bau der Burg begann der Johanniterorden im Jahr 1350, und zwar an einer Stelle, an der bereits zuvor Erhebungen angelegt worden waren. Schnell wurde ein großes, viereckiges Gebäude von 12 m Höhe errichtet, dann legte man rund um das Gebäude Mauern mit Schießscharten an. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde auf Befehl des damaligen Kommandanten Liborius von Schapel ein 24 Meter hoher Turm errichtet. Während der Kriege und der Invasion der Schweden hat die Burg nicht wesentlich gelitten. Im Jahr 1810 wurde die Burg Eigentum von Preußen, dann ging es in Privatbesitz
über.

Die erste Erwähnung von Łagów stammt aus dem Jahr 1299, als die Markgrafen von Brandenburg, Otto und Heinrich, das Castrum Lagowe an den Ritter Albrecht de Klepitz übergaben. Die Festung lag etwa 500 m nordwestlich der Burg auf der Anhöhe Sokoła Góra. Mitte des 14. Jh. ging Łagów in Besitz der Ritter des Malteserordens über, der kurz darauf begann, eine Burg errichten zu lassen. Angelegt wurde diese auf einem Moränenhügel, am Isthmus zwischen dem Trześniowski-See im Norden und dem Łagowski-See im Süden. Am Fuß der Festung entstand eine Handwerkersiedlung, die durch Verteidigungsmauern mit zwei Toren gesichert war. Ende des 15.Jh. wurden auf der Burg die Kommenden des Johanniterordens untergebracht. Der Zugang zur Burg führte entlang dem Hügels zu dem Tor, das sich auf der östlichen Seite der Umfassungsmauern befand. Gegenüber dem Eingang befand sich ein Wohnhaus, das den Hof von Westen her abschloss. Im nördlichen Teil befand sich eine Kapelle und im Südteil, im Keller, ein Refektorium mit einem von zwei Säulen getragenen Rippengewölbe. Das ursprüngliche Gebäude muss wohl eine Höhe von 13 m erreicht haben, worauf die Lage der Gehsteige hinweist, welche den Turm mit den Gängen für die Wache verbindet. In der südöstlichen Ecke, links vom Eingang, wurde ein Turm von rund 20 m Höhe errichtet. Er hatte einen quadratischen Grundriss, ab 17 m Höhe hatte er eine zylindrische Form.

Wahrscheinlich war der Burghügel im 15. Jh. am Fuße von einem Viereck aus Verteidigungsmauern umgeben, mit halbrunden kleinen Bastionen in der Mitte der Nord- und Westseite. Im Verlauf der Mauer befanden sich auf Veranden einige Schießstände, die auf steinernen Stützkonsolen untergebracht waren. Die dritte Verteidigungslinie bildeten die Stadtmauern, die den Isthmus in Łagów zu beiden Seiten schlossen. Die späteren Erweiterungen haben den Verteidigungscharakter der Burg erheblich verwischt. In der Neuzeit wurde dann das Schlossgelände hinzugebaut, wodurch ein Innenhof entstand. In einem gemauerten, 22 m langen Durchgang führt eine Treppe vom Fuß der Anhöhe hinauf zum Burghof. Der Turm wurde erhöht und mit neuen Zinnen abgeschlossen.


ul. Kościuszki 3, 66-220 Łagów